Saures Bier? Was heute für viele befremdlich klingen mag, war bis vor nicht allzu langer Zeit die Norm: Bei einem normalen Brauvorgang kam ein bunter Mix aus lokalen Hefen und Milchsäure- und anderen Bakterien zum Zug. Das Resultat waren (im Idealfall) lebendige und vielschichtige Produkte, bei denen ein mehr oder weniger intensiver Säureanteil dazu gehörte. Zum Glück haben solche Biere bis heute in Nischen überlebt.
Im Zentrum der traditionellen Sauerbiere steht heute mit den belgischen Bierstilen Lambic, Saison, Flemish red-brown, etc. eine Kultur, die es wie kaum eine andere geschafft hat, traditionelles Handwerk nahtlos in unsere Zeit zu retten. Die Brauerei Cantillon beispielsweise, die noch heute mit der quasi unveränderten Infrastruktur aus dem Jahr 1900 arbeitet. Oder Rodenbach, bei denen das älteste Fass für die Bierreifung aus dem Gründungsjahr 1836 datiert.
Auf der anderen Seite nutzt eine dynamische Szene innovativer Brauereien heutiges Wissen über Hefen und moderne Verfahren, um eine ganz neue Generation von Sauerbieren hervorzubringen. Als Beispiel sei die Brauerei Blackwell erwähnt, welche für ihre Native Wild Ales im Emmental wilde Hefen sammeln und kultivieren und daraus ganz neue Bierkreationen erschaffen.
Der Genuss und die sensorischen Aspekte der Sauerbiere schliesslich lassen sich eher mit Naturwein und Cidre vergleichen: Sie eröffnen eine breite Palette an vielseitigen Kombinationsmöglichkeiten vom erfrischenden Apérobier bis hin zur Begleitung eines gediegenen Essens.
Und last but not least sind Sour-Ales fast ausnahmslos im Keller langjährig lager- und ausbaubar.
Auf dieser Seite findest du ein ausgewähltes Sortiment an Bieren aus diesem spannenden und vielseitigen Feld:
Sauer, wild und abenteuerlich!